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Die GES auf großer Fahrt:

1991 bis 2004

Seit Aufhebung des Dampflokverbots in 1985 konnten auch Museumsbahnen wie die GES ihre Loks wieder auf Strecken der DB verkehren lassen. Inzwischen hatten die Fahrten der Museumszüge eine Regelmäßigkeit angenommen, die keines Falls gefährdet werden sollte. Schließlich sichern die Einnahmen aus den Fahrten den Fortbestand des historischen Zuges: ohne Fahrgäste ist der teure Unterhalt dieser Fahrzeuge nicht zu finanzieren.

Mit den relativ leistungsschwachen Nebenbahnlokomotiven der GES konnten DB-Strecken im Raum Stuttgart nur sehr beschränkt befahren werden, auch die recht geringen Wasser- und Kohlenvorräte hielten den Aktionsradius in engen Grenzen. Hinzu kam, dass die Züge auf der recht anspruchsvollen Strohgäubahn dank stetig steigender Fahrgastzahlen immer länger und schwerer wurden. Lok 16 wurde dort stark beansprucht, und der Ruf nach einer stärkeren Lokomotive wurde lauter.

Über die Jahre wurde immer wieder über eine weitere Dampflokomotive diskutiert. Im Gespräch waren beipielsweise eine ELNA 6, preußische G 8 (damals in der Türkei in mehr oder weniger desolatem Zustand zu haben) und die 64er und 86er vom Einkaufszentrum Breuningerland in Tamm.

Mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten standen der Museumsbahnszene aber auch ganz neue Quellen offen: die ehemalige Deutsche Reichbahn der DDR hatte noch bis vor wenigen Jahren eine große Zahl an Dampflokomotiven im Einsatz. Dem beharrlichen Einsatz von Knut Lehmann ist es zu verdanken, dass sich sich die GES letztlich für eine Einheitsdampflokomotive der Baureihe 50 entschied: stark genug für den Dienst auch vor schwereren Zügen, dank des Tenders auch für längere Strecken geeignet, aber dennoch leicht genug auch für den Einsatz auf der Strohgäubahn.

Seit 1991 besitzt die GES die Schlepptenderlok 50 3636 und eröffnete sich damit neue Möglichkeiten, wie zum Beispiel Fahrten auf der "Panoramabahn", dem ersten Teilstück der Gäubahn, die wegen der starken Steigungen aus dem Stuttgarter Talkessel hinaus eine leistungsfähige Lokomotive verlangt.