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Die DB besinnt sich auf ihre Geschichte:

1985 bis 1990

Mit großer Spannung erwarteten die Dampflokfreunde das Jahr 1985: wie würde die DB die Jubiläumsfeiern gestalten? Vor 150 Jahren fuhr der erste Zug in Deutschland von Nürnberg nach Fürth - würde die DB das Dampflokverbot aus diesem Anlass aufheben?

Tatsächlich hatte die DB bis dahin wenig dazu beigetragen, historisch wertvolle Eisenbahnfahrzeuge zu bewahren oder gar betriebsfähig zu erhalten. Auch war das Verhältnis zwischen DB und Museumsbahnen eher gestört. Das anstehende Jubiläumsjahr jedoch bewirkte ein Umdenken: die technische Entwicklung der Eisenbahn einigermaßen repräsentativ darzustellen war letztlich nur in Zusammenarbeit mit der Museumsbahnszene zu realisieren, und 150 Jahre deutsche Eisenbahn zu feiern, ohne der Dampftraktion den ihr gebührenden Raum zu gewähren, war undenkbar.

So erfuhren die Jubiläumsfeiern, die ihren Schwerpunkt in Nürnberg fanden, ein riesiges Publikumsinteresse. "Nostalgie" war das Schlagwort, die Rückbesinnung auf die "Gute Alte Zeit" ein Phänomen, das die moderne Gesellschaft in vielen Lebensbereichen berührte.

Aus Anlass des Jubiläums hatte die DB selbst einige Dampflokomotiven wieder betriebsfähg hergerichtet. Diese nicht unerheblichen Investitionen sollten Früchte tragen, und so beschloss die DB ein eigenes "Nostalgieprogramm" mit Dampfzugfahrten. Dass in diesem Zusammenhang das Dampflokverbot aufgehoben wurde, war für die Museumsbahnen ein angenehmer Nebeneffekt.

Ohne die inzwischen beim Publikum gut eingeführten regelmäßigen Museumszugfahrten auf der "Tälesbahn" und der "Strohgäubahn" zu vernachlässigen, nutzte auch die GES die sich wieder eröffnenden Chancen. Vor allem aber die Tatsache, dass nun keine Diesellokomotive mehr gemietet werden musste, um den Dampfzug von seinem Stellplatz in Stuttgart und Kornwestheim zu seinem Einsatz nach Korntal zu befördern, entlastete die Vereinskasse und das Personal.