GES-Logo
GES-Schriftzug

Die Gründung:

8. Dezember 1965

Anfang der 1960er Jahre befand sich die Eisenbahn in einem umfangreichen Strukturwechsel. Die Eisenbahnen waren an Strecken gebunden, die großteils noch aus dem vorigen Jahrhundert stammten und nur in wenigen Fällen Reisegeschwindigkeiten erlaubten, die den zunehmenden Ansprüchen der prosperierenden Wohlstandsgesellschaft genügten. Der zunehmende Individualverkehr tat ein Übriges, und so gingen viele Fahrgäste insbesondere bei den Nebenbahnen verloren.

Zu dieser Zeit wurden bereits die ersten einer langen Reihe von Strecken stillgelegt. Die Deutsche Bundesbahn und viele Nebenbahngesellschaften bemühten sich nach Kräften, ihre Wirtschaftlichkeit zu verbessern, was unter anderem dazu führte, dass Dampflokomotiven außer Dienst gestellt wurden und durch Elektro- und Diesellokomotiven ersetzt wurden. Auch die Personenwagen wurden nach und nach durch modernere und komfortablere Fahrzeuge ersetzt, um wieder mehr Reisende für die Bahn zu gewinnen.

Zu tausenden kamen die alten Dampfrösser und Wagen unter den Schneidbrenner und gingen unwiederbringlich verloren. Man wollte die entbehrungsreiche Nachkriegszeit vergessen und konzentrierte sich darauf, den neu gewonnenen Wohlstand zu mehren und genießen. Nur Wenige bewiesen den Weitblick, auch historisch Überliefertes als wertvoll zu begreifen - man denke an die Bausünden der sechziger und siebziger Jahre, die nicht wenigen Städten und Dörfern ihr Gesicht nahmen.

Zu den wenigen, die sich daran machten, Historisches in die Nachwelt hinüber zu retten, gehörten auch zehn Eisenbahnfreunde aus dem Großraum Stuttgart, die am 8. Dezember 1965 die "Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen" (GES) gründeten. In das Vereinsregister des Amtsgerichts Stuttgart wurde die GES am 10. Februar 1966 eingetragen.

Der erste Vorstand bestand aus:

Reiner Lukas Tijssen (1. Vorsitzender)
Eckehart Alt (2. Vorsitzender)
Christoph Köhler (Schriftführer)
Michael Weyrauch (Schatzmeister)